... 1617 Jahren an einem Dienstag wird in Konstantinopel der am 28. Juli 450 ebd. gestorbene Kaiser Theodosios II. Kalligrafos geboren. Er galt seit Edward Gibbon lange Zeit als ein schwacher, antriebsarmer Herrscher, der während seiner gesamten Regierungszeit nie in größeren Maßen in die (weltlichen) Regierungsgeschäfte eingegriffen habe, sondern ein Spielball von mächtigen Funktionären wie Anthemios, Frauen wie Pulcheria und Eunuchen wie Chrysaphios geblieben sei. In jüngster Zeit haben Althistoriker begonnen, diese Sichtweise zu revidieren. Zunehmend wird Theodosios II. nun als durchaus geschickter und zielstrebiger Augustus betrachtet, der ab etwa 420 sehr wohl selbst die Zügel der Regierung in Händen gehalten habe. Neben zahlreichen Kriegen im Westen, Norden und Osten revidierte er alte , bez. setze neue Rechtsnormen im 438 veröffentlichten Codex Theodosianus, der bis zu seiner Revision durch Justinian I. im Jahre 534 ( Codex Iustinianus ) seine Gültigkeit behielt. Im Jahre 426 wurden auf seine Veranlassung das Zeusheiligtum in Olympia geschlossen und damit die bereits von seinem Großvater untersagten Olympischen Spiele offiziell eingestellt – sie dürften heimlich jedoch (in bescheidenem Rahmen) noch bis weit ins 6. Jahrhundert hinein praktiziert worden sein: Die Möglichkeiten der spätantiken Kaiser, ihre Gesetze wirklich durchzusetzen, waren oft begrenzt. 431 berief er das Konzil von Ephesos ein, das die heftigen christologischen Auseinandersetzungen dieser Zeit beenden sollte, aber mit der Abspaltung der Nestorianer von der orthodoxen Kirche endete. In seinen letzten Jahren wandte sich der Kaiser dann – angeblich unter dem Einfluss des praepositus Chrysaphios – dem Monophysitismus zu: Ein erneut nach Ephesos einberufenes Konzil wurde 449 derart stark vom alexandrinischen Patriarchen, einem prominenten Vertreter dieser Lehre, dominiert, dass sich viele andere Kirchenführer, darunter der römische Bischof, der die Versammlung als latrocinium (Räubersynode) abtat, weigerten, die Ergebnisse anzuerkennen.

… vor 197 Jahren an einem Dienstag wird auf Psara die Fahne der Revolution gehisst.

… vor 192 Jahren an einem Dienstag beginnt nach einer einjährigen Belagerung durch die Türken unter Reschid „ Kioutachis „ Pascha der Auszug der 15 000 Bewohner von Messolonghi. Die wenigsten überleben den Ausbruchsversuch, der den Türken verraten worden war. Der Rest stirbt bei den anschließenden Häuserkämpfen. Etwa 1 000 entkommen.

… vor 176 Jahren an einem Mittwoch stirbt in Athen der 1794 in Tripoli geborene Wissenschaftler und Kämpfer von 1821 Rigas Palamidis.

… vor 115 Jahren an einem Freitag wird in Konstantinopel der am 4. Dezember 1976 in Athen verstorbene Architekt Patroklos Karandinos geboren.

… vor 104 Jahren an einem Sonntag beendet Spiridon Louis die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit mit seinem Sieg im Marathonlauf. Er läuft die 42,195 km lange Strecke in 2 Stunden, 58 Minuten und 50 Sekunden.

… vor 74 Jahren an einem Montag übernimmt Alexandros Svolos von Evripidis Bakritsis die Führung in der „ Regierung des Berges „ ( Näheres dazu unter dem 10. März ). Er wird bis zum 9. Oktober 1944 im Amt sein.