Insel Santorini

Als Reaktion auf die anhaltende seismische Aktivität auf der Vulkaninsel Santorin hat das griechische Ministerium für Klimakrise und Katastrophenschutz den Bau eines Evakuierungshafens angekündigt, der im Falle eines schweren Erdbebens einen sicheren Fluchtweg bieten soll. In den letzten Wochen hat Santorin Tausende von leichten Beben erlebt. Obwohl bis jetzt, keine nennenswerten Schäden entstanden sind, haben die Behörden kürzlich Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. In einem Gespräch mit griechischen Medien erklärte der Minister für Katastrophenschutz, Vassilis Kikilias, dass der Bau des Hafens in Zusammenarbeit mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis geplant wurde. Der Hafen soll das Anlegen von Schiffen im Notfall erleichtern und wird in Zusammenarbeit mit der griechischen Armee und einem Bauunternehmen errichtet. Kikilias zufolge ist das Risiko eines stärkeren Erdbebens in dem Gebiet nach wie vor besorgniserregend und unterstreicht, wie wichtig es ist, weiterhin wachsam zu sein und sich rechtzeitig vorzubereiten. "Wissenschaftler können zwar keine genauen Erdbebenvorhersagen machen, aber wissenschaftliche Schätzungen zwingen uns, vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Bürger zu ergreifen", so Kikilias.

Katastrophenschutzminister Vassilis Kikilias - Fotoquelle: Ministerium für Zivilschutz

Zu den Maßnahmen des Ministeriums gehört die Bildung eines voll einsatzfähigen Teams aus Sicherheitskräften, Armeeeinheiten und Schiffen, die in der Nähe stationiert sind und sofort eingesetzt werden können. Außerdem wird der medizinische Notfalldienst (EKAV) medizinisches Personal in Bereitschaft halten. Der griechische Betreiber des Stromverteilungsnetzes (HEDNO) wird darauf vorbereitet sein, etwaige Schäden am Stromnetz zu beheben, während die Mobilfunkunternehmen 4×4-Kommunikationsfahrzeuge einsetzen werden, um sicherzustellen, dass Notrufe über die Nummer 112 auch dann noch gesendet werden können, wenn die Telekommunikationsinfrastruktur beschädigt ist.

Neuen wissenschaftlichen Berichten zufolge erzeugt die vulkanische Aktivität der Vulkane Nea Kameni und Kolumbo Magma in fünf Kilometern Tiefe und löst damit Erdbeben zwischen Santorin und der Insel Amorgos aus. Um die Situation in den Griff zu bekommen, hat das Katastrophenschutzministerium den Notstand über Santorin, Amorgos und Anafi verhängt: "Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit aller Menschen in den betroffenen Gebieten, und jede Entscheidung, die wir treffen, ist von dieser Verpflichtung geleitet", so Kikilias abschließend.