Strand in Griechenland (Archivfoto).

Unbefugte Sonnenliegen und Sonnenschirme, blockierte Strandzugänge, Veränderungen der Küstenlinie und ein Mangel an Rettungsschwimmern gehörten zu den häufigsten Beschwerden, die Bürger diesen Sommer über die griechische Plattform MyCoast gemeldet haben.

Das digitale Tool, das im vergangenen Jahr als Teil eines Regierungsplans zum Schutz des Zugangs zu den Küsten eingeführt wurde, ist zu einem Kanal für Anwohner und Besucher geworden, um illegale Aktivitäten an Stränden zu melden.

Nach Angaben des Ministeriums für nationale Wirtschaft und Finanzen wurden zwischen Mitte Mai und dem 17. August 11.512 Beschwerden über die Plattform gemeldet. Das sind zwar 50 Prozent weniger als 2023, dennoch deutet dies auf anhaltende Verstöße hin.

Die Behörden haben bereits mehr als die Hälfte der Meldungen untersucht und in etwa einem Fünftel der Fälle Verstöße bestätigt. Die meisten Beschwerden wurden anonym eingereicht, allerdings haben sich mehr als 1.500 Bürger dafür entschieden, ihren Namen anzugeben.

MyCoast APP

Hotspot-Regionen

Die höchste Konzentration von Meldungen kam aus Chalkidiki, wo allein über 2.400 Beschwerden eingingen, gefolgt von Ostattika (1.048 Beschwerden), den Kykladen (817) und dem Dodekanes (793). Unbefugte Sonnenliegen und Sonnenschirme dominierten die Liste mit mehr als 7.400 Fällen, während weitere 1.800 Meldungen den blockierten öffentlichen Zugang zur Küste betrafen. Weitere Verstöße betrafen veränderte Küstenlandschaften, unzureichende Beschilderung, Hindernisse für Menschen mit Behinderungen, mangelnde Sauberkeit und fehlende Rettungsschwimmer.

Berichten zufolge fanden Inspektoren in der Region Afytos auf Chalkidiki ein eklatantes Beispiel: Ein Unternehmen hatte Sonnenliegen auf einer Fläche von 2,5 Stremma (0,25 Hektar) am Strand aufgestellt, obwohl es nur eine Genehmigung für 500 Quadratmeter hatte.

Bußgelder und Durchsetzung

Nach griechischem Recht liegen die Bußgelder für die Behinderung des öffentlichen Zugangs zum Meer je nach Verstoß zwischen 2.000 Euro und 60.000 Euro. Die Strafen gelten für unbefugte Bauten, Müllablagerungen, blockierte Durchgänge oder jede andere Aktivität, die den direkten Zugang zur Küste behindert.

Die Regierung hat betont, dass der Schutz des öffentlichen Zugangs eine Priorität ist, da die Nachfrage nach Strandflächen während der Hochsaison im Tourismus zunimmt. Die MyCoast-Plattform hat den Bürgern eine direkte Rolle bei der Durchsetzung gegeben, und laut Behördenangaben werden die Kontrollen und Bußgelder fortgesetzt, sobald die Meldungen bearbeitet sind.

Die MyCoast-App kann im App Store und auch im Play Store heruntergeladen werden.